In der Niederspannung liegt unser Augenmerk auf der Messung und der Beurteilung der Netzqualität, da hier die höchsten Störpegel im Netz zu finden sind. Wir bewerten sowohl die Spannungsqualität, die Ihnen vom Energieversorger versprochen wird nach der EN 50160 als auch die Spannungs- und Stromqualität innerhalb ihrer Anlage nach den gültigen / anwendbaren Normen. Dadurch können Sie frühzeitig Probleme in Ihrer Niederspannungsverteilung erkennen oder abschätzen, wann eine Netzverstärkung nötig wird.

Zur optimalen Fehleranalyse und Ursachenforschung bieten wir unseren Kunden eine spezielle Aufzeichnung von stationären und transienten Signalen an, bei der auch hochfrequente Vorgänge wie transiente Überspannungen mit einer Abtastrate von bis zu 1 MHz erfasst werden können. Eine Besonderheit unserer Messtechnik liegt in der hochpräzisen Zeitsynchronisation mehrerer Messgeräte miteinander, sodass wir das Auftreten von Phänomenen auch in weitläufigen Anlagen an unterschiedlichen Stellen zeitgleich bewerten können.

Häufig treten erhöhte Netzrückwirkungen auf, wenn der Anschlusspunkt einer Anlage eine zu hohe oder ungünstige Netzimpedanz aufweist. Neben der 50 Hz-Impedanz eines Netzes, die in der Kurzschlussstromberechnung betrachtet wird, kann die Impedanz bei höheren Frequenzen deutlich abweichen. Im ungünstigen Fall können dabei Interaktionen zwischen Anlagen untereinander entstehen. Dies tritt beispielsweise auf, wenn in der Vergangenheit die Netzimpedanz durch ein Netzfilter/Saugkreis im Grunde genommen positiv verändert wurde, eine neue Anlage nun jedoch eine Resonanz mit dem Netzfilter bildet. Hierfür bieten wir Messverfahren an, mit der die Netzimpedanz an einem Anschlusspunkt frequenzabhängig bestimmt werden kann.

Sofern Sie selbst bereits die Netzqualität messen und möglicherweise sogar auch festverbaute PQ-Messgeräte im Einsatz haben, können wir als Alternative zu einer konventionellen Kalibration beim Hersteller die Genauigkeit Ihrer PQ-Messgeräte bei Ihnen vor Ort überprüfen.

Ein Synergieeffekt aus unserem primärtechnischen Bereich der Diagnose ist die Frequenzgangmessung von Filteranlagen, bei der die korrekte Funktion vor Ort oder eine Verstimmung des Filters durch die Alterung der Kapazitäten überprüft werden kann.

Die Synergien mit unserem Bereich Analyse nutzen wir dazu, um die Messdaten der Netzqualitätsmessungen intelligent auszuwerten. So können wir beispielsweise Muster erkennen, die zu einer Verschlechterung der Netzqualität führen und können daraus gezielt Gegenmaßnahmen ableiten. Ein anderes Vorgehen, dem sich die Netzqualität bei dem Bereich Analyse bedient, ist die Simulation eines (Teil-)Netzes zur Analyse und Bewertung der gemessenen Netzqualitätsphänomene.